Die zum Firecracker 400 in Daytona angereisten Teams begrüßte NASCAR mit rigiden Inspektionen. Von den 50 Wagen, die zum Rennen antreten wollten, kam nur einer durch die erste Inspektion — der Bud Moore Mercury, gefahren von LeeRoy Yarbrough. Die meisten der durchgefallenen Fahrzeuge wichen zu weit von den Schablonen ab. „Wir kommen zurück zur Serie im Serienwagen Rennsport,“ sagte Bill France. „Wir haben die Teams gewarnt, das es in Daytona krachen wird. Scheinbar hat uns keiner geglaubt.“ Richard Petty, war auch einer,der die Inspektionshalle mehrfach aufsuchen musste. Zu viele Lücken waren zwischen der Schablone und der Karosse des blauen Plymouth aufgetreten. „Zuletzt,“ erzählte er, „hab ich noch mal ordentlich gegen den Kotflügel getreten. Dann war auch die letzte Lücke dicht.“ Mario Rossi, Mechaniker des halb privaten Teams von Jon Thorne ärgerte sich gewaltig. „Uns fehlen drei Millimeter, jetzt muss ich mit einem Hammer ein $20.000 Rennauto zurecht klopfen.“ Doch alle nahmen die Umstände in Kauf, denn man wusste, das schon eine Kleinigkeit genügte, um den alten Kreislauf gegenseitiger Verdächtigungen und Boykottdrohungen wieder von vorn beginnen zu lassen. Am Ende schafften es alle durch die Kontrollen in Daytona zu kommen. Cale Yarborough holte einen weiten großen Sieg und führte eine Ford Riege auf den Plätzen 1 – 4 an.
Vor Daytona, dem 28. Rennen der Saison, hatte der 30-jährige Richard Petty bereits 11 Siege einfahren können. Zwei davon sogar auf Superspeedways, das Rebel 400 in Darlington und das Carolina 500 in Rockingham. Die restlichen Neun holte er auf Short Tracks wie Martinsville, Weaverville und Richmond. Doch nach dem Firecracker kam er erst richtig in Fahrt. Er gewann die 300 Meilen auf dem asphaltierten 1,5 Meilen Kurs von Trenton. Wurde zweiter hinter Bobby Allison in Oxford, Maine. Dann folgten drei Siege auf den Strecken von Fonda und Islip, New York, sowie in Bristol, Tennessee. Er wurde in Maryville, Tennessee, knapp von Dick Hutcherson geschlagen und siegte dafür im folgenden Rennen von Nashville. Ein Motordefekt holte ihn in Führung liegend beim Dixie 500 in Atlanta von der Strecke; Dick Hutcherson gewann auch hier.
Doch nun gingen die Lichter für alle, außer dem Team aus Level Cross, North Carolina, aus. Am 12. August 1967 im Bowman Gray Stadium von Winston-Salem, startete Petty eine Siegesserie, die man bisher für unmöglich gehaltenhatte. Zwei Monate lang war Richard Petty unschlagbar. Zehn Siege hintereinander machten ihn endgültig zum „King“. Und je heller sein Stern leuchtete, um so heller strahlte auch der Stern: NASCAR. „Ich kenne keinen Fahrer der NASCAR Geschichte, der den Bekanntheitsgrad unserer Meisterschaft mehr gesteigert hätte,“ schwärmte Bill France. „Sie haben lange Jahre für diesen Erfolg gearbeitet, ich bin stolz, das er seine Rekorde als NASCAR Mitglied aufstellt.“
Petty blieb bescheiden. „Wir machen nichts anders als in den Jahren zuvor,“ sagte er. „Wir sind, solange ich mich entsinnen kann, genauso wie dieses Jahr, immer auf Sieg gefahren. Aber wir haben nie den Durchbruch geschafft. Dieses Jahr ist es eben soweit. Der größte Anteil dieses Erfolgs geht an Maurice (sein Bruder), Dale Inman, Smoky McCloud, Tom Cox und Alex Yoder,“ fuhr er fort. „Ach ja, und nicht zu vergessen, den Alten (Lee Petty). Er steckt immer noch in allem drin.“ Petty vertrat die Meinung, das der Erfolg weit mehr von seinem Team abhing als von ihm. „Die Crew sorgt dafür das ein schnelles und konkurrenzfähiges bereitsteht. Wenn es heil bleibt, habe ich versagt, wenn ich damit nicht auch als Sieger, oder zumindest Zweiter ins Ziel komme.“
Je länger die Siegesserie Petty’s anhielt, um so rastloser wurde im Ford Lager nach Lösungen gesucht. Ein neuer Fred Lorenzen musste her. Der hatte am 24. April 1967 seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt gegeben. Holman-Moody hatte seine Meldung, wegen der akuten Magengeschwüre Lorenzen’s, für die Rennen in North Wilkesboro und Martinsville zurückziehen müssen. „Ich steige aus, solange ich noch an der Spitze bin,“ waren seine Abschiedsworte. „Ich habe gewonnen was es zu gewinnen gab, von hier aus führt der Weg nur noch nach unten.“ Jacques H. Passino, Leiter der Spezialwagenabteilung von Ford, sparte nicht mit Lob. „Niemand seit Barney Oldfield hat das Image für die Leistungsfähigkeit der Ford Produkte mehr gefördert als Fred Lorenzen. Über die Jahre hat Freddy sich als ernsthafter Sportler bewiesen, der seine Rennen intelligent einteilte, keine Chancen ungenutzt ließ und zu jeder Zeit sein Bestes gegeben hat.“ Ford hatte den finanziell auf dem Zahnfleisch kriechenden Lorenzen im Winter 1960 zurück in den NASCAR Sport geholt. Sie boten ihm das Cockpit eines werksunterstützten Holman-Moody Wagens an, der Rest ist Geschichte. Für Ford und Lorenzenen begann eine Zeit stetigen Erfolgs.
Nun war Ford auf der Suche nach einem neuen Diamanten von der Straße. Bosco Lowe und Swede Savage erhielten Ford Werkswagen zum Rennen in Hickory am 8. September. Lowe, ein 24-jähriger Sportsman Fahrer, startete im Banjo Matthews Ford vom 10. Startplatz, und fuhr mit 17 Runden Rückstand hinter Richard Petty als siebter ins Ziel. Savage, 21 Jahre alt, der bisher im Motorradsport aktiv war, lenkte einen Holman-Moody Ford. Vom 8. Startplatz aus ins Rennen gegangen, platzteihm nach 226 Runden der Motor. Die Ergebnisse der Anstrengungen von Ford blieben dürftig und Richard Petty siegte weiter. Ein paar Tage später setzte sich die Chefetage in Dearborn zusammen. Einziger Tagesordnungspunk, wie ist die Siegesserie von Petty zu stoppen. Ein Ergebnis des Meetings war der Rausschmiss von Darel Dieringer, der im Team von Junior Johnson fuhr. Begründung: „Er drückt nicht richtig drauf.“ LeeRoy Yarbrough wurde angeheuert, um Dieringer’s Platz beim Wilkes 400 auf North Wilkisboro Speedway am 1. Oktober einzunehmen.