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Rückblicke

Die 70er Jahre in der NASCAR

Bobby Isaac

1970 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Bobby Isaac Dodge 3911 47
2. Bobby Allison Dodge 3860 46
3. James Hylton Ford 3788 47 48 Rennen
4. Richard Petty Plymouth 3447 40
5. Neil Castles Dodge 3158 47

11 Siege für Bobby Isaac, und 3 für Bobby Allison. Trotzdem trennen die beiden am Ende nur 51 Punkte. Dabei hätte Allison ein 25. Platz bei seinem fehlenden Rennen gereicht um Champion zu werden. Mit dem Rennen Nr.42 am 30. September heißt es Abschied nehmen von den Dirt Tracks. Aber der State Fairgrounds Speedway in Raleigh, North Carolina, bekommt mit Richard Petty einen würdigen letzten Sieger.


Richard Petty

1971 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Richard Petty Plymouth 4435 46
2. James Hylton Ford 4071 46
3. Cecil Gordon Mercury 3677 46 48 Rennen
4. Bobby Allison Mercury 3636 42
5. Elmo Langley Ford 3356 46

Richard Petty markiert mit 21 Siegen in einer Saison einen neuen Rekord. Das Bobby Allison 11 Siege erreicht, bedeutet das der Rest der Fahrer 16 Rennen mit Gewinnchance bleiben. Um bei den kurzen Rennen, Sponsor Winston zahlt nur für Rennen über 250 Meilen, ausreichend Wagen auf die Strecken zu bekommen, sind hier auch die kleinen, Chevrolet Camaro und Ford Mustang, startberechtigt. Siebenmal gewinnen die Kleinen. Da es keine Grand National Wagen sind, gibt es 1972 sieben Rennen OHNE Sieger.


Richard Petty

1972 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Richard Petty Dodge 8701,40 31
2. Bobby Allison Chevrolet 8573,50 31
3. James Hylton Mercury 8158,70 31 31 Rennen
4. Cecil Gordon Mercury 7326,05 31
5. Benny Parsons Mercury 6844,15 31

Ein neuer NASCAR Präsident, ein neuer Name für die Meisterschaft, ein neues Punktsystem, aber wie zum Trotz, mit Richard Petty der gleiche Champion. Mit seinem vierten Titel zieht er an seinem Vater, Lee Petty, was die Meisterschaften angeht, vorbei. Das neue Punktsystem, das für jede absolvierte Runde, je nach Streckenlänge, zwischen 0,25 bis 1,25 Zusatzpunkte addiert, führt zu den etwas ungewöhnlichen Komma-Ergebnissen.


Benny Parsons

1973 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Benny Parsons Chevrolet 7173,80 28
2. Cale Yarborough Chevrolet 7106,65 28
3. Cecil Gordon Chevrolet 7046,80 28 28 Rennen
4. James Hylton Chevrolet 6972,75 28
5. Richard Petty Dodge 6877,95 28

Der Nachteil des aktuellen Punktesystems wird in dieser Saison ganz deutlich. Trotz der der 6 Siege von Richard Petty und der 4 von Cale Yarborough, reicht Benny Parsons einer um die Meisterschaft zu gewinnen. Erfolgreichster Fahrer ist mit 11 Siegen bei 18 Starts David Pearson. So schafft er zwar $100.000 mehr am Siegprämien als der Champion, aber nur Platz 13 in der Tabelle.


Richard Petty

1974 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Richard Petty Dodge 5037,750 30
2. Cale Yarborough Chevrolet 4477,300 30
3. David Pearson Mercury 2389,250 19 30 Rennen
4. Bobby Allison AMC Matator 2019,195 27
5. Benny Parsons Ford 1591,500 30

Die ersten drei der Tabelle teilen sich 27 Siege. David Pearson startet mit seinem Wodd Brothers Mercury wieder nur dort wo das große Geld winkt, während Cale Yarborough und Richard Petty um die Krone des Winston Cup Grand National kämpfen. Und bis zur Hälfte der Saison ist es auch ein Kampf der zwei, danach verhindert das Punktesystem, das an Petty’s Thron ernsthaft in Gefahr gerät.


Richard Petty

1975 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Richard Petty Dodge 4783 30
2. Dave Marcis Dodge 4061 30
3. James Hylton Chevrolet 3914 30 30 Rennen
4. Benny Parsons Chevrolet 3820 30
5. Richard Childress Chevrolet 3818 30

Ein Vorsprung von 722 Punkten ist in der Nascar Geschichte bis heute unerreicht geblieben. Und das mit einem neuen Punktesystem, das die nächsten 28 Jahre gültig bleiben sollte. Neben den $481.751 Preisgeld, die King Richard im Laufe der Saison einstreichen kann, will sich auch sein Sponsor STP nicht lumpen lassen. Er schenkt seinem Fahrer ein 0,22 inch Rifle Gewehr und eine 0,41 inch Pistole.


Cale Yarborough

1976 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Cale Yarborough Chevrolet 4644 30
2. Richard Petty Dodge 4449 30
3. Benny Parsons Chevrolet 4304 30 30 Rennen
4. Bobby Allison Mercury 4097 30
5. Lennie Pond Chevrolet 3930 30

Mit einem Vorsprung von nur 97 Punkten ins vorletzte Rennen gestartet, kann Cale Yarbororough diesen noch um 100 Punkte erweitern. Nach dem kleinen Durchhänger im Jahr zuvor, erreicht er seinen ersten Grand National Titel. Auch für Teambesitzer Junior Johnson, der Chevrolet auf die Strecken zurückgeholt hat, ist der Titel nach drei Vize-Meisterschaften 1972-74, eine Belohnung der geleisteten Arbeit. Ein euer Name taucht auf Platz 41 der Tabelle auf: Bill Elliott.


Cale Yarborough

1977 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Cale Yarborough Chevrolet 5000 30
2. Richard Petty Dodge 4614 30
3. Benny Parsons Chevrolet 4570 30 30 Rennen
4. Darrell Waltrip Chevrolet 4498 30
5. Buddy Baker Ford 3961 30

Die Titelverteidigung gelingt Cale Yarborough auf dem Junior Johnson Chevrolet in überzeugender Weise. In 30 Rennen kommt er 27 mal in den Top Ten, davon 9 mal als Sieger ins Ziel. Übertroffen wird das nur noch von den 10 Siegen, die der Wood Brothers Mercury mit David Pearson bei 22 Starts erreicht. Da Pearson aber nur bei den finanziell großen Events startet, ist er für die Meisterschaft kein Kandidat.


Cale Yarborough

1978 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Cale Yarborough Oldsmobile 4841 30
2. Bobby Allison Ford 4367 30
3. Darrell Waltrip Chevrolet 4362 30 30 Rennen
4. Benny Parsons Chevrolet 4350 30
5. Dave Marcis Chevrolet 4335 30

Dreimal hintereinander Grand National Champion zu werden, ist bis heute unerreicht geblieben. Der Vorsprung von fast 500 Punkten unterstreicht die Überlegenheit noch. Trotzdem ist Saison alles andere als langweilig, den Zweiten trennen gerade mal 32 Punkte vom Fünften der Tabelle. Ebenfalls bemerkenswert, zum erstem Mal seit 1962, ausgenommen 1965 in dem er nicht antrat, ist Richard Petty nicht unter den Top 5 der Meisterschaft. Der 6. Tabellenplatz signalisiert für seine Verhältnisse ein Saison zum Vergessen. Dafür zwei neue Namen: 39. Terry Labonte und 43. Dale Earnhardt (noch hinter Janet Guthrie).


Richard Petty

1979 Wagen Punkte Starts Rennen
1. Richard Petty Chevrolet 4830 31
2. Darrell Waltrip Chevrolet 4819 31
3. Bobby Allison Ford 4633 31 31 Rennen
4. Cale Yarborough Oldsmobile 4604 31
5. Benny Parsons Chevrolet 4256 31

Was für ein Kampf um die NASCAR Krone. 187 Punkte Rückstand nach dem 22. Rennen gegenüber Darrell Waltrip, sind für Richard Petty, der nach dem verkorksten Vorjahr mal wieder ins General Motors Lager gewechselt ist, ein Grund sich besonders ins Zeug zu legen. Im 29. Rennen schafft er erstmals die Tabellenführung mit einem Vorsprung von 8 Punkten, der nach dem vorletzten Rennen wieder zu einem 2 Punkte Rückstand wird. Erst sein fünfter Platz im letzten Rennen, Darrell Waltrip kommt als 8. ins Ziel, sichert Richard Petty den siebten Titelgewinn.


dabei fällt mir ein…
OelkriseAm 17. Oktober 1973 beschließen die in der OPEC organisierten arabischen Länder die Ölförderung solange monatlich um 5% zu senken, bis Israel die im Jom-Kippur-Krieg besetzten Gebiete, in Jordanien und Ägypten, wieder freigibt. Von 1973 bis 1974 stieg der Ölpreis pro Tonne in Deutschland von 82,20 DM auf 223,87 DM, das heißt um 172,2 Prozent. Im November 1973 setzten sich die Führer der großen Rennveranstalter, NASCAR, USAC, SCCA, ISMA Ölkrise 1974 und NHRA in Chicago an einen Tisch, um über die Zukunft des Autorennsports zu beraten. Eine Gremium wird gebildet, das die Interessen aller Rennveranstalter bei der Regierung in Washington vertreten soll; und das ist notwendig. Nur zwei Wochen später, verkündete der US-Präsident Richard M. Nixon in einer TV-Ansprache, das bis auf weiteres alle Tankstellen im Land, von Samstag 21 Uhr bis Sonntag Mitternacht, geschlossen bleiben. Studien wurden durchgeführt, und schnell stellte man fest, das der Rennsport, von allen geprüften Freizeitveranstaltungen, bezogen auf den Energieverbrauch, erst an siebter Stelle, nach Pferderennen, Basketball und Football liegt. Aber alle, auch NASCAR, müssen Federn lassen. Bill France verkürzt alle Rennen um 10% Prozent, oder 50 Meilen, und für die Trainingstage gibt es nur noch 30 Gallonen Sprit pro Team. Allein der sich in finanziellen Schwierigkeiten befindliche Texas Motor Speedway, macht in der Saison 1974 seine Tore zu. Die Welt hatte eine Lektion erhalten, und daraus, unterschiedlich erfolgreich, gelernt. Für die Automobilhersteller und den Nascar Sport bedeutet die Ölkrise einen langsamen Abschied von den Full-Size Cars, mit ihren bezinfressenden Großkolben-Motoren, hin zu den Medium-Size Cars, mit besserem Leistungsgewicht und Handling.