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Historische Rennstrecken

Lost Tracks – Trenton Speedway

Als eines der wenigen Ovale im NASCAR-Sport bot der Trenton Speedway den Fahrern eine leichte Rechtskurve auf der Gegengeraden. Dann ging das Cup-Rennen nach Pocono.

Ray Hendrick, auch bekannt als «Mr. Modified». ©AndyTowlerRay Hendrick, auch bekannt als «Mr. Modified». ©AndyTowler

Das einzigartige Layout des Trenton Speedways.Das einzigartige Layout des Trenton Speedways.Der Trenton Speedway bei Hamilton, im Mercer County New Jersey, war eine der ältesten Rennstrecken in den USA und wurde als Trenton Fairground Dirt Track bereits am 24. September 1900 eröffnet. Das erste Autorennen fand im Jahr 1907 statt, der reguläre Rennbetrieb in größerem Stil startete jedoch erst ab 1912 und lief auf dem 0,5-Meilen Dirt Track bis 1941.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1946 ein neues 1-Meilen-Oval gebaut, das 1957 asphaltiert wurde. 1968 wurde die Strecke mit dem sogenannten «Kidney Bean Turn», der dem Trenton Speedway zu seinem charakteristischen und unvergleichlichen Aussehen verhalf, erweitert. Nach Abschluss der Umgestaltung hatte die Strecke eine Länge von 1,5 Meilen (2,41 km).

Die Kurven 1 und 2 behielten die ursprüngliche Überhöhung von 10°, die, in die Gegengerade neu eingebaute, Rechtskurve «Dog Leg» Turn 3 bekam eine Überhöhung von 4°, während die Kurven 4 und 5 eine Überhöhung von 15° und einen weiteren Radius erhielten.

Für viele Jahre war der Trenton Speedway fester Bestandteil des AAA / USAC Champ Car Terminkalenders. Das erste Rennen der Champ Cars fand noch unter der Flagge der AAA Serie im Jahr 1949 auf dem damaligen Dirt Track statt. Erst nach der Asphaltierung der Rennstrecke kamen die Champ Cars nach Trenton zurück. Von 1957 bis 1979 gab es jedes Jahr ein Champ-Car-Rennen. Das letzte Rennen 1979 wurde unter dem Banner der neuen Rennorganisation CART ausgetragen. Die meisten Rennsiege in Trenton erzielte A.J. Foyt mit insgesamt 12 Erfolgen.

George Davis 1970 auf dem Trenton Speedway. ©Jim WilmoreGeorge Davis 1970 auf dem Trenton Speedway. ©Jim Wilmore

Die NASCAR Grand National Serie und der NASCAR Winston Cup machten insgesamt 8 Mal Station in Trenton. Die Rennen «Northern 300» gab es jeweils im Mai 1958 und 1959, sowie von 1967 bis 1972 jeweils im Juli. Das Rennen im Jahr 1973 fiel wegen Regens ersatzlos aus. Im Rennkalender ab 1974 wurde das «Northern 300» von NASCAR an den Pocono Raceway vergeben und dort durch das «Purolator 500» ersetzt.

Die Gewinner der Northern 300 Rennen:

Fireball Roberts 30. Mai 1958

Tom Pistone 17. Mai 1959

Richard Petty 9.Juli 1967

Lee Roy Yarbrough 14. Juli 1968

David Pearson 13. Juli 1969

Richard Petty 12. Juli 1970

Richard Petty 18. Juli 1971

Bobby Allison 16. Juli 1972

Programmheft des 1964er USAC-Rennens.Programmheft des 1964er USAC-Rennens.Titelseite des Programmhefts zum Times 500.Titelseite des Programmhefts zum Times 500.

Ebenfalls aus der NASCAR Organisation wurden von 1958 bis 1971 diverse Rennen der NASCAR Sportsman Modified Racer in Trenton ausgetragen, die bis 1962 über 100 Runden gefahren wurden und ab 1963 über 200 Runden gingen. Ray Hendrick aus Virginia erkämpfte die meisten Rennsiege bei den Modifieds und wurde als Mr. Modified bekannt, da er in seiner Karriere insgesamt 700 Rennsiege in dieser Fahrzeugklasse erzielte.

In den 1960er Jahren gab es in Trenton sogenannte «Triple Header»-Rennen mit 3 Rennen der NASCAR Modified Sportsman Serie, URC Sprint Cars und ARDC Midgets an einem Tag.

Das Race of Champions Modified Racers wurde von 1972 bis 1976 ebenfalls auf dem Trenton Speedway veranstaltet, bevor auch diese Veranstaltung nach Pocono ging.

Auch andere Full-Size Stock-Car-Rennserien veranstalteten Rennen auf dem Trenton Speedway. Ein Rennen der MARC National Stock Cars gab es im September 1958. Die USAC National Stock Cars fuhren von 1957 bis 1980 in Trenton. Das letzte Rennen davon am 13. April 1980.

Jabe Thomas in Trenton. ©Mike SchaubJabe Thomas in Trenton. ©Mike Schaub

Das allerletzte Rennen auf dem Trenton Speedway war das «Dog Leg 200» der NASCAR Modified Racers am 29. Juni 1980, das von keinem geringeren als Geoff Bodine gewonnen wurde.

Die Rennstrecke wurde im Jahr 1980 geschlossen. Auf dem ehemaligen Gelände befindet sich heute ein Frachtzentrum von UPS, die Wohnsiedlung Hamilton Lakes und der «Hamilton Grounds for Sculpture», eine Skulpturensammlung in freier Natur.