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Das Rennen seines Lebens

Tony Stewart und das Meister-Team. ©NASCAR

Tony Stewart und Carl Edwards lieferten sich in den letzten Rennen der NASCAR-Saison ein packendes Duell auf Augenhöhe. Stewart überholte insgesamt 118 Autos.

Tony Stewart und das Meister-Team. ©NASCARTony Stewart und das Meister-Team. ©NASCAR

Tony Stewart und Carl Edwards lieferten sich in den letzten Rennen der NASCAR-Saison ein packendes Duell auf Augenhöhe. Stewart überholte insgesamt 118 Autos.

«Ich fühl mich, als hätte ich heute halb Florida überholt,» scherzte Tony Stewart nach seinem Titelgewinn am Sonntag in der Pressekonferenz. «118 Autos in einem Rennen zu überholen ist wirklich eine ganze Menge. Ich bin sehr stolz darauf. Seit 31 Jahren fahre ich Rennen und ich kann mich noch nicht einmal an die Rennen erinnern, die ich gewonnen habe. Aber ich muss gestehen, dass unter diesen Umständen dieses Rennen sicherlich eines der besten meines Lebens gewesen ist.»

Sein großes Vorbild A.J. Foyt war der gleichen Meinung. «Ich denke Tony ist heute das beste Rennen seines Lebens gefahren,» so der ehemalige NASCAR- und IndyCar-Fahrer. Stewart riskierte viel am Sonntag. In der Rolle des Verfolgers fühlte er sich, wie schon in den letzten Wochen, pudelwohl. Besonders bei den Neustarts war er nicht zu schlagen. Er war es, der 3- und 4-Wide-Situation eröffnete und sich dabei erfolgreich durchsetzte. David Reutimann bekam in der Anfangsphase zu spüren, was es heißt, im Weg zu sein. Stewart gab ihm eingangs der ersten Kurve einen kleinen Schubser und räumte ihn so erfolgreich aus dem Weg. Der Toyota-Mann musste ihn ziehen lassen. Die Aufholjagd des 40-jährigen nach dem Loch im Kühlergrill war atemberaubend.

Stewarts Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Stärke war in der entscheidenden Phase der Saison grenzenlos. «Wir haben die ganze Woche gesagt, wenn wir einfach da rausgehen und das Rennen gewinnen, müssen wir uns nicht darum kümmern, was er (Carl Edwards) macht – und genau das haben wir getan. Wenn dieses Ding nicht als einer der größten Meisterschaftskämpfe in die Geschichte eingeht, dann weiß ich auch nicht mehr.»

Ein Grund für das packende Finale waren auch die beiden Fahrertypen. Beide beliebt, aber dennoch vollkommen unterschiedlich. Stewart, der für offene Worte bekannt ist, betonte in den Tagen zuvor in gemeinsamen Interviews immer wieder seine Stärke, ohne aber Edwards zu sehr anzugreifen. Auch dieser Umgang der beiden untereinander war vorbildlich. «Er war der erste bei mir, der gratuliert hat,» so Stewart. «Und er sagte mir, ‚Versprich mir eins: Genieße das Ganze. Ich hoffe du und ich werden im nächsten Jahr erneut in dieser Position sein. Er hat Größe gezeigt. Ein toller Kerl.»

Edwards haben am Ende die Siege gefehlt. Er verbesserte sogar Jimmie Johnsons Rekord aus 2007. Der fünffache Meister erreichte damals eine durchschnittliche Zielposition von 5,0. Edwards drückte die Marke auf 4,9. Gegen die 5 Rennsiege Stewarts hatte er beim Punktegleichstand aber das Nachsehen.